Ein grosser Schritt war, als Lotta das Kanu ihres Vaters auf Ricardo zum Verkauf ausschrieb. Zwanzig Jahre lang hatte sie es überallhin mitgezügelt, nun wollte sie sich davon trennen. Doch nun war es an der Zeit, Abschied zu nehmen, vom Kanu sicher, vielleicht auch etwas vom Bruder, vom Vater, die beide zu früh verstorben sind. Nicht gerechnet hatte sie mit dem Widerstand von Familie und Bekannten. Alle waren sie total empört: Das Familienkanu dürfe doch nicht verkauft werden! Vater hätte doch so viel Freude dran gehabt! Und der Bruder auch! «Geht’s noch?», regten sie sich auf. Alle redeten sie in ihrer Empörung wild durcheinander. Und Lotta war total überrascht. «Zuerst habe ich mich schlecht gefühlt. Aber dann stand ich für mich ein», erzählt sie. Keiner hatte sich all die Jahre um dieses Boot gekümmert. Und nun dieser Aufschrei. Sie bot es ihrer Familie und ihren Verwandten zum Kauf oder als Geschenk an, doch keiner wollte es. Damit war die interfamiliäre Diskussion um das Kanu beendet. Schliesslich kaufte es ein Vater mit seinem Sohn. «So schliesst sich der Kreis, so musste es sein», erzählt Lotta, «ein Vater und ein Sohn werden wieder Freude daran haben.»
Lotta nimmt Abschied, sicher von einem Kanu, vielleicht auch etwas von ihrem verstorbenen Bruder.