Eins, Zwei: Feuer (1945)

Der 80-jährige Erzähler erinnert sich an seinen drei Jahre älteren Bruder.

Eins, zwei: Feuer. Eins, zwei: Feuer. In unserer Freizeit spielten wir oft Krieg gegen die Deutschen. Mein Bruder und ich wuchsen während dem Zweiten Weltkrieg in New Plymouth auf, einer Stadt auf der Nordinsel Neuseelands. Im Garten hinter dem Haus schossen wir mit einer richtigen Waffe auf selbstgemachte Ziele. Wenn wir uns heute sehen, dann sprechen wir manchmal darüber, wie das damals – eins, zwei: Feuer – war, mit unserem Krieg, unserem früh verstorbenen Vater und uns. Und mittlerweile gibt es Terence auch zu: Ich war der bessere Schütze. 

Adrian Soller

Autor, geboren 1981 in der Schweiz, studierte am Medienausbildungszentrum (MAZ) und an der Universität Hamburg. Er publiziert in Magazinen und Wochenzeitungen, schreibt vor allem Portraits, Reportagen und Kurzgeschichten. Seine Reisereportagen wurden ausgezeichnet. Zwischen 2017 und 2022 war er Geschäftsführer und Redaktionsleiter des Kulturmagazins ERNST. Neben dem Schreiben und der Dramaturgie befasst sich Adrian Soller auch mit Improvisationstheater.