Auf dem Weg dorthin merkte ich: Ich kann nicht. Ich kann dort nicht einziehen. Zuvor hatte ich meine Sachen bei meinem Ex-Partner gepackt und fuhr nun mit dem vollbepackten Auto zusammen mit Papa in Richtung dieser neuen Wohnung. Also eigentlich war es nur ein kleines Zimmerchen mit einer winzigen Küche. Mega improvisiert, aber doch recht hübscher Altbau. So tinymässig. Ich war damals 31 Jahre alt. Trennung, Wohnungswechsel, Studienbeginn. Alles war im Wandel, alles passierte gleichzeitig, alles kam ins Wanken. Ich hatte kein Geld und fand eine ganz kleine, schöne Einzimmerwohnung hier in der Stadt. Eigentlich ein Glücksfall. Doch es ging nicht, das wurde mir im Auto plötzlich klar. War es der Geruch in diesem Treppenhaus? Das Kleinräumige der Wohnung? Das Alleinsein? Ich wusste plötzlich, dass es nicht geht, dass ich wo hin muss, wo ich aufgehoben bin. Ich hatte noch nie in meinem Leben alleine gelebt. Und gerade jetzt, wo alles eingestürzt war, erschien es mir unmöglich. Wir hielten vor dem Haus, ich ging zum Vermieter und sagte: «Tut mir leid, ich komme nicht. Ich kann nicht.» Wir fuhren wieder los, mein Vater am Steuer, und ich rief von unterwegs meine Freundinnen an, mit denen ich früher mal zusammengewohnt hatte. Sie sagten: «Komm zu uns.» Und noch während ich mit Papa dorthin fuhr, räumten sie ein Zimmer frei für mich.
Wie es ist, wenn man am Wendepunkt noch eine Kehrtwende macht, weiss Paula.