Die Katze

Wo sie vorher wohnte, in dem Dorf, ging sie oft in den Wald, ging sie in den kleinen Park. Ging zu dem Bach, der dort floss, und setzte sich ans Ufer, mit Musik auf den Ohren. Sie sah zu, wie das Wasser kam, wie es weiterfloss, wie es sich nicht aufhalten liess, wie es einfach floss, kraftvoll und selbstverständlich. Und manchmal kam eine gefleckte Katze dazu und setzte sich dazu, sass bei ihr.

Und alles war wieder, wie es sein sollte, erinnert sich Alina.

Frank Keil

Geboren und aufgewachsen in Hamburg an der Elbe. Seit Mitte der 1990er-Jahre ist er als freier Kulturjournalist und Autor unterwegs. Diverse Texte und Strecken für den ERNST; ausserdem Mitbetreiber der Plattform www.maennerwege.de. Aktuell schreibt er an seinem autofiktionalen Romanprojekt „Ich weiss nichts über meine Familie, suche sie aber trotzdem“, für den er 2022/23 einen Literaturpreis der Stadt Hamburg erhielt. Ausserdem Bahnfahrer, Frühaufsteher, Kleingärtner und Mettbrötchen-Fan.