In Zürich konnten wir gar nicht richtig rausgehen. Wir waren zu klein, Zürich war zu gross. Es war zu laut und unübersichtlich, es war zu gefährlich.
Dann zogen wir nach Winterthur. Dort haben wir uns den Aussenraum langsam erkämpft. Wir waren erst sehr verängstigt. Ich bin sowieso eher schüchtern, vorsichtig. Sylvester war mutiger. Ich bin zwar nach Marco Polo benannt, doch von uns beiden war Sylvester der Draufgänger, der Abenteurer, der Entdecker. So kam es auch, dass er eines Tages nicht mehr wiederkam.
Ich blieb ohne ihn zurück am neuen Ort. Und jetzt war ich noch verschüchterter, wollte noch weniger raus, irgendwohin in die Welt. Obwohl wir ja extra das Türli und die Leiter bekommen hatten, was eigentlich gar nicht erlaubt war.
Manchmal hoffe ich, dass Sylvester irgendwo in der Ferne einen wunderbaren, unbekannten Kontinent entdeckt hat, wo Kratzbäume wachsen und unter ihnen fette Mäuse herumfläzen. Ich hoffe, der Neue, der nach Sylvester zu uns kam, wird mich bald auch dorthin bringen. Ich hoffe, er heisst nicht umsonst: A-m-e-r-i-g-o.
Wovon Katzen träumen.