Das Haus, in dem wir vorher gewohnt haben, ist jetzt renoviert worden. Meine Mutter will sich immer mal anschauen, wie es geworden ist, aber ich will das nicht sehen. Es war schwierig, als wir da noch wohnten und immer neue Leute kamen, sich unser Haus anzuschauen, und ich merkte: Ich verliere mein Zuhause, ich wohne dann nicht mehr da. Später habe ich gemerkt, dass gar nicht das Haus so wichtig war, sondern dass ich meine Plätze verloren habe, das war viel entscheidender. Plötzlich waren diese Orte weg. Der Bach, der Park und der Wald.
Aber nun ist es okay, dass sie in Winterthur lebt. Die Leute lernen sie neu kennen, es liegt eine Chance in der Luft. Sie hat sich eingelebt, die Mutter ruft durchs Haus, gleich werden sie zusammen essen, mega-cool ist das. Und sie werden über das sprechen, was ihr wichtig ist, was ihr am Herzen liegt, beim Essen oder danach, die leeren Teller hören zu.
Heimat will Zeit, findet die 15-jährige Alina.